**Der Regen von Berlin**
Part 1
Der Regen von Berlin war ein unaufhörliches, graues Band, das sich über die Stadt legte und alle Konturen und Farben in ein eintöniges Grau tauchte. Es war ein Regen, der die Seele zu erdrücken schien, der die Menschen in ihre Häuser trieb und die Straßen leer und still machte. Doch inmitten dieses Regens stand ich, John Bullock, ein Privatdetektiv mit einem Hang zum Whiskey und einer Vergangenheit, die mich immer wieder einholte. Ich saß in meinem Büro, einem kleinen, aber gemütlichen Raum in der Nähe des Kurfürstendamms, und starrte aus dem Fenster auf die nasse Straße. Mein Blick war auf einen Punkt gerichtet, an dem ein Mann stand, der mich mit einem eindringlichen Blick fixierte. Er war groß, schlank und trug einen schwarzen Mantel, der ihn wie einen Schatten aussehen ließ. Sein Gesicht war bleich und von tiefen Falten gezeichnet, die von seinen Augen bis zu seinen Mundwinkeln reichten. Ich kannte den Mann nicht, aber irgendetwas an ihm kam mir bekannt vor. Vielleicht war es die Art, wie er mich ansah, als ob er mich durchschauen könnte, oder die Tatsache, dass er mich offensichtlich suchte. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete sie. Der Mann trat ein, ohne ein Wort zu sagen, und setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch. "Was kann ich für Sie tun?" fragte ich, während ich mich in meinen Stuhl zurücklehnte. Der Mann zog einen Zigarrenkiste aus seiner Tasche und öffnete sie. Drinnen lagen mehrere Fotos, die er mir reichte. Sie zeigten eine junge Frau mit langen, dunklen Haaren und einem Lächeln, das mich sofort in seinen Bann zog. "Wer ist das?" fragte ich. "Das ist meine Schwester, Sophia," antwortete der Mann mit einer Stimme, die so leise war, dass ich mich anstrengen musste, ihn zu verstehen. "Sie ist vor drei Tagen verschwunden. Die Polizei tut nichts, um sie zu finden. Ich denke, dass etwas Schlimmes passiert ist." Ich nahm die Fotos und betrachtete sie genauer. Die Frau war tatsächlich sehr hübsch, aber ich sah nichts, was darauf hindeutete, dass sie in Gefahr war. "Was macht Sie denken, dass etwas Schlimmes passiert ist?" fragte ich. Der Mann zögerte, bevor er antwortete. "Ich habe gehört, dass sie mit einem Mann gesehen wurde, der... nicht der Richtige ist. Ein Mann, der in dunklen Geschäften tätig ist." Ich runzelte die Stirn. Das klang nicht gut. Ich kannte die Gerüchte über eine Verschwörung, die in Berlin kursierten, aber ich hatte sie immer für bloße Spekulationen gehalten. "Ich werde mich umsehen," sagte ich schließlich. "Aber ich muss Ihnen sagen, dass ich nicht viel verspreche. Die Stadt ist groß, und die Polizei hat bereits... ihre Gründe, warum sie nichts tut." Der Mann nickte, seine Augen füllten sich mit Tränen. "Ich danke Ihnen," sagte er leise. "Ich bitte Sie, finden Sie sie." Ich nickte und steckte die Fotos in meine Tasche. "Ich werde mein Bestes tun," sagte ich. Der Mann stand auf und verließ mein Büro, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich sah ihm nach, wie er in den Regen verschwand, und fragte mich, in was ich mich da gerade eingelassen hatte. Jetzt liegt es an Ihnen, wie die Geschichte weitergeht. Sollen wir...