**Kapitel 1: Der seltsame Patient**
Part 1
Die Tür zu meinem kleinen Apartment in der Baker Street 221B öffnete sich und herein trat mein treuer Freund und Biograph, Dr. John Watson. Er war ein Mann von solider Statur und mit einem freundlichen Gesicht, das mich seit unserer ersten Begegnung in Afghanistan begleitete. Seine Augen, die oft von einer tiefen Besorgnis erfüllt waren, zeigten heute eine Spur von Neugier. "Hast du einen neuen Fall für uns, Holmes?" fragte er, während er sich in seinen Lieblingsarmstuhl setzte. Ich saß über meinen Schreibtisch gebeugt, umgeben von Papieren und Büchern, und blickte auf, als ich seine Frage hörte. Mein Blick war in Gedanken versunken, und meine Augen schienen durch ihn hindurchzusehen. "Ja, Watson, ich habe einen neuen Fall", sagte ich schließlich, meine Stimme war tief und nachdenklich. "Ein gewisser Herr Friedrich Kessler hat mich aufgesucht. Er ist ein bekannter Geschäftsmann aus Deutschland und scheint in einer äußerst unangenehmen Lage zu sein." Watson beugte sich vor, seine Augen waren nun vollständig auf mich gerichtet. "Was ist passiert?" fragte er. "Offensichtlich hat Kessler ein Problem mit einem alten Freund", begann ich zu erklären. "Sie waren beide in der gleichen Universität und teilten viele Interessen. Doch vor einigen Monaten begannen sie, sich zu streiten, und seitdem hat Kessler nichts mehr von seinem Freund gehört. Gestern erhielt er jedoch einen Brief, in dem sein Freund ihn um ein Treffen bat. Kessler ist jedoch misstrauisch und befürchtet, dass etwas nicht stimmt." Ich stand auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen. "Ich habe Kessler gebeten, morgen früh vorbeizukommen, damit wir den Fall besprechen können." Watson nickte, seine Augenbrauen waren zusammengezogen. "Das klingt nach einem interessanten Fall, Holmes. Ich bin gespannt, was wir herausfinden werden." In diesem Moment hörten wir ein leises Klopfen an der Tür. Es war unser Hausmeister, Mr. Hudson, der hereinkam und uns mitteilte, dass Herr Kessler bereits angekommen war und wartete. Ich nickte und bedeutete Watson, mir zu folgen. Wir gingen in unser Empfangszimmer, wo ein nervöser, mittelgroßer Mann mit einem gehetzten Blick auf uns wartete. Seine Augen waren rot und geschwollen, als ob er nicht geschlafen hätte. "Ah, Herr Kessler", begrüßte ich ihn. "Bitte, nehmen Sie Platz. Wir werden alles tun, um Ihnen zu helfen." Kessler setzte sich und atmete tief durch, bevor er zu sprechen begann. "Ich danke Ihnen, Mr. Holmes. Ich bin hier, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll. Mein Freund, Dr. Müller, hat mich um ein Treffen gebeten, aber ich befürchte, dass etwas nicht stimmt." Ich beugte mich vor, meine Augen waren auf Kessler gerichtet. "Erzählen Sie uns mehr über Dr. Müller und Ihren Streit", sagte ich. "Was genau ist passiert?" Kessler zögerte, bevor er zu sprechen begann...