**Mord in aller Feinsten Gesellschaft**
Part 1
Die Stadt lag wie ein erstarrtes Juwel unter den Sternen, ihre Straßenlaternen warfen ein schwaches, goldenes Licht auf die leeren Gehwege. Es war ein Abend wie jeder andere in der feinsten Gesellschaft von Wien, doch unter der Oberfläche von Etikette und Konvention brodelte etwas, das nicht ganz zu erfassen war. In einem der exklusivsten Clubs der Stadt, dem "Blauen Kaiser", trafen sich die Mächtigen und Einflussreichen, um ihre Spiele zu spielen, fernab von den Blicken der Neugierigen. Hinter den schweren, samtenen Vorhängen und den mit Schnitzereien verzierten Türen floss Champagner wie Wasser, und das Lachen der Frauen hallte durch die Räume, während die Männer über Politik und Geschäfte sprachen. Es war ein Ort, an dem Träume geboren und Reiche gemacht wurden, aber auch ein Ort, an dem man vorsichtig sein musste, sehr vorsichtig. Inmitten dieses Reigens von Luxus und Exklusivität betrat eine Gestalt den Raum, die sofortige Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war eine Frau mit langen, schwarzen Haaren und Augen, die wie die Nacht selbst wirkten. Sie trug ein Kleid, das so rot war wie die Glut eines Feuers, und ihre Präsenz war so stark, dass die Gespräche um sie herum langsam verstummten. Ihr Name war Alethea, und sie war eine der begehrtesten Frauen in der Wiener Gesellschaft, bekannt für ihre Schönheit und ihre Scharfsinnigkeit. Doch trotz ihrer Popularität war Alethea eine Frau, die Geheimnisse hütete, Geheimnisse, die sie um jeden Preis zu bewahren suchte. Als sie durch den Raum schlenderte, ihre Augen auf die der Anwesenden treffend, fühlte sie die Spannung, die in der Luft lag. Es war eine Spannung, die nicht allein durch die üblichen Intrigen und Machtkämpfe der Gesellschaft erklärt werden konnte. Etwas war anders, etwas, das in der Luft wie ein ungesprochenes Wort hing. Alethea erreichte die Bar, bestellte ein Glas Champagner und nahm einen kleinen Schluck, während sie sich umsah. Der Raum war voller Menschen, die alle ihre eigenen Spiele spielten, aber sie spürte, dass heute Abend etwas bevorstand, etwas, das die Regeln ändern würde. Plötzlich öffnete sich die Tür, und ein Diener trat ein, sein Gesichtsausdruck ernst. "Entschuldigung, meine Damen und Herren", sagte er, seine Stimme zitternd. "Es gibt eine... eine dringende Nachricht. Der Gastgeber des heutigen Abends, Herr Richard von Altenburg, ist... ist tot aufgefunden worden." Der Raum verstummte. Gläser klirrten zu Boden, und die Gespräche erstarben. Alethea jedoch stand still, ihr Blick auf den Diener gerichtet, ihre Gedanken bereits bei den Fragen, die folgen mussten. Wer konnte so etwas tun? Und warum? Die Nacht, die gerade erst begonnen hatte, würde bald zu einem Spiel um Leben und Tod werden.