**Kapitel 1: Ein unerwarteter Blick**
Part 1
Julia Maly und Vera Folberth waren zwei Lehrerinnen an derselben Schule, die sich seit Jahren kannten, aber nie wirklich nahegekommen waren. Julia unterrichtete Deutsch und Geschichte, während Vera sich auf Mathematik und Naturwissenschaften spezialisiert hatte. Ihre Wege kreuzten sich gelegentlich in den Lehrerzimmern oder bei Schulveranstaltungen, aber sie hatten nie viel mehr als ein paar oberflächliche Worte ausgetauscht. Das sollte sich an diesem besonderen Morgen ändern. Julia betrat das Lehrerzimmer, noch ein wenig müde vom frühen Aufstehen. Sie hatte sich gerade einen Kaffee gekocht und wollte sich auf ihren freien Tag vor dem nächsten Schuljahr vorbereiten, als sie Vera sah, die am Fenster stand und hinausstarrte. Vera trug ein enges, schwarzes Kleid, das ihre Kurven betonte, und ihre langen, dunklen Haare fielen in Wellen über ihren Rücken. Julia konnte nicht umhin, Vera anzustarren. Es war, als hätte sie ihre Kollegin zum ersten Mal wirklich gesehen. Vera bemerkte Julias Blick und drehte sich um. Ihre Augen trafen sich, und für einen Moment sagte niemand ein Wort. "Hey, Julia", sagte Vera schließlich mit einer Stimme, die Julia durch und durch ging. "Ich habe dich gar nicht gesehen." "Hey, Vera", antwortete Julia, die sich plötzlich ein wenig unbehaglich fühlte. "Ich wollte nur schnell meinen Kaffee trinken und dann..." Vera unterbrach sie mit einem Lächeln. "Komm, setz dich zu mir. Ich habe gerade eine Pause eingelegt, bevor ich meine Stunden vorbereite." Julia zögerte einen Moment, aber dann setzte sie sich neben Vera auf die Couch. Sie plauderten über Belanglosigkeiten, aber Julia konnte die Spannung zwischen ihnen spüren. Es war, als ob die Luft zwischen ihnen aufgeladen war. Als sie sich unterhielten, fand Julia sich immer wieder in Veras Augen wieder. Sie konnte den Blick einfach nicht abwenden. Vera schien es ähnlich zu gehen, denn sie sah Julia auch immer wieder tief in die Augen. "Julia, kann ich dir etwas sagen?", fragte Vera plötzlich, ihre Stimme ein wenig leiser. "Natürlich, was ist es?", fragte Julia, die plötzlich neugierig war. Vera beugte sich vor und ihre Stimmen wurden leiser. "Ich muss sagen, ich habe dich in letzter Zeit öfter beobachtet. Du hast etwas an dir, das mich wirklich... fasziniert." Julia spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie hatte nicht erwartet, dass Vera so direkt war. "Vera, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll", stammelte sie. Vera lachte leise. "Du musst gar nichts sagen, Julia. Ich wollte nur, dass du es weißt." Die Luft zwischen ihnen war jetzt fast greifbar. Julia wusste, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelte, etwas, das sie nicht mehr ignorieren konnte. Wie soll die Geschichte weitergehen?