**Kapitel 1: Ein unerwartetes Wiedersehen**

Part 1

Der Regen trommelte gegen die Fenster des Saint Christal Gymnasiums, während Nova Lyn durch die Straßen von Hamburg hastete. Ihre braunen, glänzenden, glatten Haare, die ihr bis zu den Schultern reichten, waren bereits klatschnass und klebten an ihrem Gesicht. Sie hasste es, bei diesem Wetter ohne Schirm unterwegs zu sein, aber sie hatte ihn zu Hause vergessen. Nova war ein Straßenkind, das sich in den engen Gängen und auf den Plätzen von Hamburg zurechtfand. Sie war 16 Jahre alt und besuchte die elfte Klasse am Saint Christal Gymnasium. Trotz ihrer schüchternen Art war sie eine der besten Schülerinnen ihrer Klasse. Ihre Liebe zu Büchern und ihre Faszination für die Welt der Wissenschaften und Geschichte hatten ihr geholfen, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden. Als sie um die Ecke bog, sah sie ihn. Lennox Black. Ihr Crush. Er stand unter dem Vordach eines nahe gelegenen Cafés und rauchte eine Zigarette. Seine schwarzen, kurzen Haare waren perfekt gestylt, und die Narbe über seinem linken Auge gab ihm ein leicht verwegenes Aussehen. Nova spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, als sie ihn ansah. Sie hatte ihn oft in der Schule gesehen, wo er als einer der beliebtesten Schüler galt. Seine Selbstsicherheit und sein Charme zogen sie magisch an. Lennox war 19 Jahre alt und ein wahrer Beau. Seine Augenbrauen waren perfekt gezupft, und sein Lächeln konnte die Herzen der Mädchen in der Schule im Sturm erobern. Nova hatte ihn oft beobachtet, wie er mit seinen Freunden lachte und scherzte, und sie hatte sich gefragt, wie es wäre, wenn er auch mit ihr so sprechen würde. Als Lennox sie sah, hob er eine Augenbraue und nahm die Zigarette aus dem Mund. „Hey, Nova“, sagte er lässig und musterte sie von oben bis unten. „Du siehst aus, als hättest du eine Dusche genommen.“ Nova spürte, wie ihre Wangen noch heißer wurden. Sie hasste es, wenn er sie so neckte. „Hey“, sagte sie leise und versuchte, an ihm vorbeizugehen. Aber Lennox hielt sie auf. „Warte“, sagte er und trat vor sie. „Ich kann dich doch nicht so gehen lassen. Du bist klatschnass.“ Nova sah ihn überrascht an. Was wollte er von ihr? Sie kannten sich kaum. Aber als sie in seine Augen sah, spürte sie eine seltsame Verbindung. Es war, als ob er sie wirklich sehen würde, als ob er mehr in ihr sähe als nur ein einfaches Straßenmädchen. „Komm mit“, sagte er und nahm ihre Hand. „Ich bringe dich zum Café. Du kannst dich dort umziehen und einen Kaffee trinken.“ Nova zögerte einen Moment, bevor sie nickte. Sie folgte ihm in das Café, wo sie sich in eine ruhige Ecke setzten. Lennox bestellte zwei Kaffee und sah sie an. „Also, Nova“, sagte er. „Was ist los? Du bist sonst nicht so still.“ Nova zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht“, sagte sie leise. „Ich bin nur ein bisschen müde, denke ich.“ Lennox sah sie skeptisch an, aber er sagte nichts mehr. Sie saßen schweigend da, während der Regen gegen die Fenster trommelte. Nova spürte, wie ihre Nervosität langsam verschwand, und sie begann, sich in Lennox' Gegenwart wohlzufühlen. Aber was würde passieren, wenn sie länger mit ihm zusammen war? Würde sie ihre Schüchternheit überwinden können? Und was verbarg Lennox hinter seinem charmanten Lächeln? Die Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, während sie den Kaffee trank und Lennox' Blick auswich. Doch sie ahnte, dass dies erst der Anfang einer Geschichte war, die ihr Leben für immer verändern würde.